Sehtest am Bright Horizon Children´s Home
Good vision for a better future
Den ersten Tag nutzen wir um uns zu akklimatisieren und alle Kinder irgendwie zu begrüßen. Das ist uns sehr wichtig, damit wir ihnen bei den Sehtests nicht so fremd sind. Wir gehen durch die Klassen und die Gruppenzimmer, spielen mit den Kindern, essen gemeinsam im Essenssaal. Am nächsten Tag wollen wir mit den Sehtests bei den neuen Kindern anfangen. Es sind etwa 30 neue Kinder an der Schule. Es sind viele wirklich kleine Kinder, die noch in der Pre-School sind. Es gibt insgesamt drei Stufen der Pre-School. Am zweiten und dritten Tag unserer Aktion werden wir die bestehenden Brillen überprüfen, eventuell nachkorrigieren, gebrochenen Brillen ersetzen und die Kinder, die Probleme mit dem Sehen haben, kontrollieren. Wir sprechen alles mit der Schulleitung durch, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, denn unserer Zeit ist leider begrenzt. Aus dem letzten Jahr wissen wir, dass die Sehtests doch ihre Zeit brauchen.
Theresa konnte von einer Augenärztin aus Klagenfurt einige Augentropfen bekommen, die wir der Krankenschwester BHCH gegeben haben. Sie kümmert sich um die Gesundheit der Kinder und ist froh, diese Tropfen zu haben, da doch öfters durch die hohe UV-Strahlung und der teilweise sehr staubigen Luft Augenentzündungen vorkommen.
In der großen Aula beginnen wir mit unserer Sehtestaktion. Bei den kleinen Kindern testen wir mit einfachen Sehtestsymbolen – mit Landoltringen oder mit Lea-Zeichen – die Sehleistung der Augen, prüfen die Sehfunktionen und machen eine Messung mit dem PlusOptix-Autorefraktometer.
Einen Jungen finden wir, der eine leichte Verletzung am Oberlid hat, die er offensichtlich aus den Ferien mitgebracht hat. Das lassen wir jedoch von der Krankenschwester behandeln und es ist unproblematisch. Für uns ist bemerkenswert, wie tapfer und unempfindlich die Kinder hier sind.
Wir haben das große Vergnügen, mit allen Kindern im Speisesaal zu essen. Der Koch der Schule ist wirklich gut. Er schaffte es, für 250 Kinder und alle Bediensteten immer große Mengen zu kochen und diese echt gut zuzubereiten. Das Stammessen ist Dal Bhat. Reis, Linsensuppe und Gemüse. Das wird immer variiert und schmeckt auch uns sehr gut.
Für unsere Sehtest-Aktion benötigen wir dann doch insgesamt 2 1/2 Tage und messen insgesamt 110 Kinder und Erwachsene durch. Wir wollten alle Kinder mit den Brillen vom letzten Jahr überprüfen, dann noch die 30 neuen Schüler und haben allen Schülern, die das Gefühl haben schlecht zu sehen, angeboten, zu uns zu kommen. Das waren sie dann: 110 Kinder. Alles läuft viel besser, als im letzten Jahr. Wir kennen die Kinder inzwischen besser. Das wirkt sich sehr positiv auf das Vertrauen und die Offenheit aus. Damit ist das Ergebnis unserer Messungen viel besser. Gabi ist bei dieser Aktion sehr wertvoll, da sie uns bei der Dokumentation und der Registrierung aller Schüler sehr hilft. Es soll nichts durcheinander kommen, auch wenn ganz viele Kinder Pasang, Sonam, Sherpa, Tamang, heißen und die Übersetzungen der nepalesischen Namen in das Englische immer etwas variieren. Das ist alles sehr spannend für uns und Gabi hat alles in Griff. Die Dokumentation ist für uns sehr wichtig, denn im nächsten Jahr treffen wir alle Kinder wieder.
Am Sonntag mussten wir mit unserem Optik-Studio in einen anderen Raum umziehen, da in der großen Aula die regelmäßige Lehrer-Fortbildung statt findet. Das war für uns eine großartige Gelegenheit, vor den Lehrern einen kurzen Vortrag über das Sehen, die Sehentwicklung bei Kindern und entsprechende Verhaltensweisen zu halten.
Dafür müssen wir unsere ganze Spontanität, unser Improvisationstalent und alle Englischkenntnisse zusammen nehmen. Hier merken wir, wie wertvoll und bereichernd die Zusammenarbeit mit Theresa Kummer ist, die durch Ihr Studium an der Hochschule Aalen vieles erheblich besser erklären kann, als Volker, der routiniert in der Praxis ist, dem hier aber doch die Worte fehlen.
Insgesamt sind 42 neue Brillen erforderlich. Klar ist, dass bei den Kindern die eine oder andere Brille zu Bruch gegangen ist. Daher sind wir auch froh, dass wir einen Augenoptiker gefunden haben, der uns eine bessere Qualität liefert. Drei Kinder schicken wir zu Silo Bitrikothi in die Augenklinik zur Überprüfung. Es ist nichts akutes, doch wir möchten bei diesen Kindern sicher gehen, dass alles in Ordnung ist.
Wir sind mit dieser Aktion wieder rundum zufrieden und genießen die nächsten Tage an der Schule (Bericht folgt).
Über die Spendenaktion von Theresa konnten wir über EUR 2000,– für die Schule sammeln. Trotzdem sind weitere Spenden oder sogar Patenschaften dringend notwendig, denn zur Zeit fehlen über 70 Paten und die laufenden Kosten der Schule sind nicht gedeckt. Daher freuen wir uns über jede Spende, die Sie bitte direkt an den deutschen Verein richten. Alle Infos hierzu finden Sie hier: