Die Situation am BHCH:

Doch nun zu unserem BHCH, einem Lichtblick in diesen dunklen Zeiten: unser wunderbarer Direktor Pramod, der seit März das Schulareal nicht einmal für Verwandtenbesuche verlassen hat, steuert unser BHCH-Schiff in einer bewundernswerten Weise. Zu Beginn der Pandemie, als der große Lockdown verhängt wurde und die Schulen schließen mussten, wurden fast alle Kinder zu ihren Eltern oder Verwandten geschickt. Lediglich 18 Kinder, die keine Eltern mehr haben oder deren Eltern zu weit entfernt leben, blieben in der Schule zurück.

Die Schulleitung und die Lehrer halten so gut es geht Kontakt zu den auswärtigen Schülern. Die Kinder, denen es außerhalb der Schule am schlechtesten ging, da sie nicht ausreichend versorgt und betreut werden konnten, wurden im Juli und August in zwei Gruppen (insgesamt 34 Kinder) zurück an die Schule geholt und für 15 Tage auf dem Schulgelände in Quarantäne geschickt. Erst danach durften sie wieder in Kontakt zu den anderen Schülern treten.

Zurzeit sind 102 Kinder sowie 15 Lehrer und Angestellte an der Schule. Alle restlichen Schüler, die normalerweise an der Schule leben, halten sich bei ihren Eltern oder Verwandten auf.

Unsere Schulleitung ist sehr um die Gesundheit der Kinder besorgt und tut alles, um das Virus von der Schule fernzuhalten. Das Gelände der Schule ist von einer großen Mauer umgeben und Außenstehenden ist es untersagt, das Schulgelände zu betreten. Die Kinder und die Angestellten dürfen das Schulgelände nicht verlassen. Dank dieser strengen Regeln hat sich bisher niemand an der Schule infiziert.

Viele Kinder kommen aus schwierigen Verhältnissen und während der Pandemie ist es für viele Eltern besonders schwer, sich gut um die Kinder zu kümmern. Viele Kinder können zu Hause nicht ausreichend ernährt werden. Sie leiden unter schlechten Wohnbedingungen und haben keine Möglichkeit, am Online-Unterricht teilzunehmen. Von all dem abgesehen, vermissen viele Kinder die Schule und ihre Freunde. Nach der Festival-Zeit Ende November konnten dann weitere 50 Kinder zurück an die Schule gebracht werden. Auch diese Kinder kamen für 15 Tage in Quarantäne , bevor sie sich wieder frei auf dem Schulgelände bewegen können.

Dashain und Tihar – die zwei größten Festivals in Nepal

Im November wurden Dashain und Tihar gefeiert und wir konnten auf Facebook sehen, dass alle zusammen das Fest gemeinsam gefeiert haben. Dashain ist für die Nepalesen gleichbedeutend mit unserem Weihnachtsfest. Zu Dashain gab es für die Kinder etwas Besonderes zum Essen und nachmittags haben alle Kinder ein Tikka (das Segenszeichen in Form eines roten Punktes auf der Stirn) erhalten. Am Abend wurde ein großes Lagerfeuer auf der großen Wiese entfacht und wie so oft haben die Kinder zusammen mit den Lehrern musiziert, gesungen und getanzt. Alle haben das Fest sichtlich genossen. Es ist schön zu sehen, wie ausgelassen die Stimmung anlässlich solcher Feste unter den Kindern ist.

Zum Lichterfest Tihar gab es von einigen Schülern Livemusik auf dem Schulgelände. Es wurde gesungen und getanzt und das Schulgelände war mit bunten Lichtern geschmückt. Auf dem großen Schulhof und auf dem Pflaster vor den Gebäuden wurden Mandalas gemalt.

Eine Oase des Friedens

Wir sehen immer wieder, dass BHCH eine Oase des Friedens, der Ordnung und des Wohlergehens für Körper und Seele ist. Das zu wissen erfüllt uns mit großer Freude, die wir teilen möchten. Wie das Leben nach der Pandemie in diesem in weiten Teilen von Hungersnot geplagten Land weiter gehen soll, weiß derzeit niemand. Heute möchten wir einmal mehr für die anhaltende und wertvolle Unterstützung danken. Ohne diese Hilfe wären unsere Kinder und Jugendlichen einem Chaos ausgeliefert, dessen Ausmaß wir uns nicht vorstellen möchten.

Durch diese Unterstützung wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, dass die heute am BHCH gut ausgebildeten und ethisch erzogenen jungen Menschen als Erwachsene einmal ihr Land in eine bessere Zukunft führen können. Der Schulbetrieb läuft wie beschrieben weiter und obwohl zurzeit weniger Kinder im Internat leben, gehen die Ausgaben nur geringfügig zurück, da wir die Angestellten selbstverständlich weiterhin entlohnen. Zudem haben wir Geld, das wir beim Essen eingespart haben, zum Kauf von Nahrung für die hungernde Bevölkerung Nepals zur Verfügung gestellt. Von Seiten der Schule hat uns darüber hinaus die dringende Bitte erreicht, zusätzliche Gelder für die Renovation von Toiletten und die Sanierung der Dächer aller Häuser zur Verfügung zu stellen.

Auch Sie können helfen

Leider konnten wir in Deutschland und auch die Schweizer ‚Marlies Kornfeld Nepal Stiftung‘ in diesem Jahr keine Aktion durchführen, um für unsere Schule und die Schüler Geld zu sammeln. Auch die Feierlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von BHCH inklusive der geplanten Patenschaftsreise konnten nicht stattfinden. Da wir auf neue Patenschaften und Spenden dringend angewiesen sind, bitten wir weiterhin um Hilfe.

Mit nochmals herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und vielen guten Wünschen für eine besinnliche Weihnachtszeit sowie ein glückliches und gesunden neues Jahr.

Volker Meyer und Gabriele Wutschke

und der Vorstand des Chrildren´s Bright Horizon e.V.